Digitale Vollausstattung kommt in Asbachs Grundschulen

Bild: Hermann Bernardy, Alexander Buda, Jürgen Schmied (von links). 

Verbandsgemeinde Asbach. Im kommenden Jahr soll jedes Kind einer Grundschule in der Verbandsgemeinde (VG) Asbach zu jeder Zeit Zugang zu einem digitalen, interaktiven Lernmittel erhalten. Auf Antrag der Fraktionen von CDU, FDP und FWG stimmte der VG-Rat der Anschaffung von Tablets für jedes Grundschulkind zu. Dabei werden die Geräte in sogenannten I-Padkoffern in der Schule gelagert, gesichert und außerhalb des Unterrichts auch geladen.

„Mit dieser Maßnahme wollen wir die Freude der Kinder am Lernen steigern“, sagte Alexander Buda, Fraktionssprecher der FDP, der den Antrag der Fraktionen im Rat vorstellte. „Aus dem Schulträgerausschuss wissen wir, dass in den bislang kleinen Lösungen die Kinder ausgesprochen gut auf das neue Lernmittel reagieren. Zudem sei die Überprüfung des Lernfortschrittes der Jungen und Mädchen für den Lehrer noch besser prüf- und steuerbar, als dies im herkömmlichen Unterricht möglich sei“, betonte der Liberale.

Jürgen Schmied, Sprecher der CDU-Fraktion erinnerte daran, dass die VG in der Regel lediglich als Baulastträger fungiere und somit kaum in der Lage sei das Lernen selbst zu fördern. Der Unterricht sei die Sache des Landes. „Jedoch mit der digitalen Vollausstattung können wir den Kids nun eine echte Hilfestellung zum Lernen in einer modernen Welt anbieten“. Gleichwohl betonte der Christdemokrat, dass diese Vollausstattung der Grundschulen mit digitalen Endgeräten aus finanziellen Gründen nicht überall im Land möglich sei und hob somit die besondere Leistungsfähigkeit der Westerwaldgemeinde hervor. „Asbachs Schritt ist ein Novum im Kreis Neuwied und bringt uns landesweit in die Top-Ten im Bereich der digitalen Bildung“, so Schmied.

„Von der neuen Ausstattung profitieren starke, wie lernschwache Kinder gleichermaßen“, resümierte Hermann Bernardy, Sprecher der FWG-Fraktion im Rat. Somit sei die Maßnahme nicht nur fair, sondern hätte ebenfalls auch einen besonderen sozialpolitischen Charakter. Wie der Freie Wähler weiter mitteilte sei erst kürzlich eine Erhebung der Bertelsmann Stiftung zu Schulabgänger ohne Abschluss veröffentlich worden. Dabei wurde festgestellt, dass bundesweit 6,2 Prozent der Jugendlichen die Schulen ohne Abschluss verließen. In Rheinland-Pfalz sei bedauerlicher Weise die Lage im Kreis Neuwied mit 10,8 Prozent der Schulabgänger ohne Abschluss am dramatischsten. „Grund genug für uns hier energisch zu handeln“, findet Bernardy, denn ohne Abschluss sei die Chance auf einen Ausbildungsplatz für eine später gut bezahlte Arbeit gering. „Deshalb wollen wir bereits frühzeitig in den Grundschulen ansetzen, um kommende Bildungslücken möglichst klein zu halten“, sagte der Freie.